STADA Gesundheitsreport 2015

Das Gesundheitswissen der Deutschen - Ein Grund zur Sorge?

Jeder zweite Deutsche weiß zu wenig über seine Gesundheit. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die STADA in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Kantar Health durchgeführt hat.

So hat etwa die Hälfte keine Ahnung, wogegen Antibiotika helfen und ab welcher Körpertemperatur man von Fieber spricht. Ebenfalls sehr bedenklich: 21% der Deutschen zeigen kaum Interesse an Gesundheitsthemen. Zwar sind Frauen etwas kompetenter in Gesundheitsfragen als Männer, höher Gebildete kennen sich besser aus als Menschen mit niedrigem Schulabschluss, Ältere wissen mehr als Jüngere. Dennoch bestehen in vielen Bereichen und bei verschiedenen sozialen Gruppen enorme Lücken im Gesundheitswissen.

Mit der Studie zum Gesundheitswissen der Deutschen geht der STADA Gesundheitsreport nun in die zweite Runde, nachdem dieser im Herbst 2014 mit einer Umfrage zu den Einstellungen, Wünschen und Verhalten der Menschen zu ihrer Gesundheit startete. Für den STADA Gesundheitsreport 2015 hat das Marktforschungsinstitut in einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage 2.000 Menschen zwischen 18 und 70 Jahren online befragt. Bei der Studienkonzeption haben wir uns mit dem renommierten Arzt und Buchautoren Dr. med. Johannes Wimmer hochkarätige Unterstützung ins Boot geholt.

Die überraschenden Ergebnisse finden Sie im aktuellen STADA Gesundheitsreport 2015.

Zentrale Ergebnisse des STADA Gesundheitsreports 2015 im Überblick:

 

  • 72% der Diabetiker wissen nicht, was im Körper bei Diabetes passiert.

  • 41% der Deutschen können nichts mit Licht-schutzfaktor in Sonnenmilch anfangen.

  • 48% der Deutschen wissen nicht, dass Antibiotika gegen Bakterien helfen.

  • 34% aller Befragten kennen die eigene Blutgruppe nicht.

  • 24% kennen den optimalen Ruhepuls eines Menschen (60-80 Pulsschläge pro Minute) nicht.

  • 53% der Bevölkerung weiß nicht, dass man erst ab 38,5 Grad von "Fieber" spricht.

Antibiotika – Universalmedizin „gegen alles“?

 

Fast jeder zweite Deutsche hat keine Ahnung, wogegen Antibiotika helfen, elf Prozent halten sie für ein Universalmittel „gegen alles“.
Drei von zehn Deutschen wissen nicht, dass Antibiotika einzunehmen sind, bis die Packung leer ist.
Bei der richtigen Anwendung von Schmerzmitteln zeigen sich die meisten Deutschen zu sorglos.

Fast jeder zweite Deutsche hat keinerlei Ahnung, wogegen Antibiotika helfen. Noch bedrohlicher: Elf Prozent, mehr als jeder Zehnte, halten sie für ein Universalmittel „gegen alles“. Das sind rund 6,1 Millionen Menschen hierzulande. Höhere Bildung steht auch bei dieser Frage für höhere Gesundheitskompetenz:
Lediglich 46 Prozent der Menschen mit Volks- oder Hauptschul-Abschluss kannten die richtige Antwort „Bakterien“, bei den Menschen mit Abitur und Hochschulabsolventen waren es dagegen 57 Prozent. Außerdem gibt es beim Thema „Antibiotika“ einen regionalen Ausreißer: Aus Berlin kommen bei dieser repräsentativen Studie mit 39 Prozent die wenigsten richtigen Antworten.Das Bundesland hatte auch den höchsten Anteil von Befragten, die zugaben, sich überhaupt nicht regelmäßig über Gesundheitsthemen zu informieren.Der Zusammenhang zwischen Informationshäufigkeit und Wissen rund um Antibiotika bestätigt sich im Quervergleich: 66 Prozent der Deutschen, die sich täglich für Gesundheitsthemen interessieren, kennen den Anwendungsbereich der Medikamentengruppe – der höchste Wert. Drei von zehn Deutschen (31 Prozent) wissen jedoch nicht um die Besonderheit der Einnahme eines Antibiotikums. Sie kennen die richtige Antwort „Einnehmen, bis die Packung leer ist“ nicht. 41 Prozent der Männer weisen hier eine Wissenslücke auf, bei den Frauen sind es lediglich 23 Prozent.

Infografik PDF

Dr. med. Johannes Wimmer im Experten-Interview

Dr. med. Johannes Wimmer Head of Digital Patient Communication am CVderm des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Er hat sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen optimal auf den Arztbesuch vorzubereiten. Sein Motto: "Medizin ist Kommunikation!"

 

Questions & Answers