Verhuetung


Familienplanung

Wie verhüte ich wann am besten?

Liebe muss sicher sein. Deshalb stehen uns heute viele verschiedene Verhütungsmethoden und -mittel zur Verfügung. Neben ihrem Hauptzweck, zu verhindern, dass Samenzellen Eizellen befruchten und Frau schwanger wird, haben manche Verhütungsmethoden und -mittel noch vorteilhafte Zusatz-Effekte.

Das bekannteste Beispiel dafür ist das Kondom. Es verhütet nicht nur, es bietet auch Schutz vor einer HIV-Infektion und der Übertragung von Geschlechtskrankheiten. Gerade wenn man sich erst kurze Zeit kennt, sind Kondome ein Muss.

Auch die Pille kann positive Zusatz-Effekte haben. Hormon-Kombinationen aus Östrogen und Gestagen können bei Haut- und Haarproblemen einen positiven Einfluss ausüben. Auch Regelschmerzen und Zyklusstörungen können verbessert oder beseitigt werden.

Natürlich hat jede Verhütungsmethode ihre Vor- und Nachteile. Welche Methode für Sie die geeignetste ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Frauenarzt.

Checkliste Frauenarzt
Das erste Mal beim Frauenarzt

 

 

Wie sicher ist eine bestimmte Verhütungsmethode?

Wie zuverlässig eine Methode verhütet, verrät der sogenannte Pearl-Index. Er gibt an, wie viele von 100 Frauen trotz Verhütung schwanger geworden sind. Der Pearl-Index bezieht sich immer auf den Zeitraum eines Jahres. Benannt wurde der Index nach dem Biologen, der ihn entwickelte: Raymond Pearl.

Ein Pearl-Index von 1 besagt, dass in den letzten 12 Monaten eine von 100 Frauen trotz Verhütung schwanger geworden ist. Je kleiner also der Pearl-Index, desto sicherer die Verhütungsmethode.

Hormonelle Verhütung

Für die verhütende Funktion sorgen Hormone, die dem Körper von außen zugeführt werden. Sie stören bestimmte Vorgänge, die normalerweise in der Gebärmutter ablaufen (Monatszyklus). In der Regel wirken Sie 3-fach:

  • Sie verändern die Schleimhaut der Gebärmutter – die Eizelle kann sich nicht einnisten.

  • Der Schleim am Eingang der Gebärmutter wird zäher und undurchlässiger – dieser Schleimpfropf blockiert den Samenzellen den Weg.

  • Das Hormongleichgewicht wird verändert – der Eisprung wir verzögert.
    Die Unterschiede der einzelnen Verhütungsmittel bestehen im Wesentlichen darin, wie die Hormone in den Körper gelangen und ob sie nur ein Hormon (Gestagen) oder eine Kombination von Hormonen (Gestagen + Östrogen) enthalten.

Spezial-Tipp: Reisen mit der Pille

Auf Reisen sollten Sie an die Zeitumstellung denken. Da sie maximal 12 Stunden beträgt, sind die Auswirkungen unerheblich, wenn die Pille nach der Zeitumstellung zur gewohnten Tageszeit weitergenommen wird. Denn die meisten Pillen verzeihen eine solche Ausnahme, wenn sie sonst regelmäßig eingenommen wird.

Führen Sie die Pille im Handgepäck mit. Es geht weniger häufig verloren als ein Koffer. Wichtig ist auch, den Beipackzettel mitzunehmen. Falls Sie im Urlaub Medikamente nehmen müssen, können Sie nachlesen, ob diese die Wirkung der Pille beeinflussen.

Zusätzlich ist die Mitnahme von Kondomen zu empfehlen: Falls Sie doch einmal die Pille vergessen haben, können Sie so den Urlaub dennoch mit Ihrem Partner genießen. Oder mit Blick auf nette Reisebekanntschaften, falls Sie als Single unterwegs sein sollten.

Barriere-Methoden

(Pearl-Index: 0,2 – 0,3)

Barriere-Methoden verhüten durch eine Barriere, die sie den Samenzellen in den Weg stellen. Sie unterscheiden sich vor allem dadurch, wo und wann diese Barriere aufgebaut wird.

Chemische Methoden (Spermizide)

(Pearl-Index: 3 – 25)

Spermizide sind Verhütungsmittel, die chemische Stoffe enthalten. Sie töten die Samenzellen ab oder hemmen sie.

Zu den Spermiziden gehören Scheidenzäpfchen, Tabletten, Schaumspray, Gel und Creme. Sie werden mindesten 10 Minuten vor dem Sex in die Scheide eingeführt.

„Pille danach“

Eist immer besser, vor dem Sex an eine wirksame Verhütung zu denken als nachher. Doch grundsätzlich besteht die Möglichkeit, eine Schwangerschaft auch im Nachhinein zu verhindern.

Dies ist möglich, weil die befruchtete Eizelle sich nicht sofort einnistet. Sie braucht etwa 4 bis 7 Tage bis sie in der Gebärmutter ankommt und 3 Tage für das Einnisten selbst. Für das Verhüten im Nachhinein kommen 2 Methoden infrage: die sogenannte „Pille danach“ oder die Kupferspirale.

Die „Pille danach“ funktioniert im Prinzip wie die normale Pille durch das Hormon Gestagen. Allerdings ist die „Pille danach“ deutlich höher dosiert. Sie verzögert den Eisprung oder verhindert ihn sogar ganz. In der Folge sterben die Samenzellen bevor sie die Eizelle befruchten können. Wichtig ist, die „Pille danach“ sehr schnell nach dem ungeschützten Sex einzunehmen – spätestens 72 Stunden danach. Je früher die Einnahme, desto verlässlicher der Erfolg.

Was passiert beim Eisprung im weiblichen Körper?

Klicken Sie auf das Animationsvideo und erfahren Sie mehr über den Ablauf des Eisprungs. Weitere Informationen zum weiblichen Zyklus finden Sie hier.

 

 

 

Weiterführende Links:

www.profamilia.de/jugendliche
pro familia ist der führende Verband zu den Themen Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung in Deutschland

Weitere Gesundheitsthemen

Kinderwunsch

Warten auf den Storch – worauf Sie schon beim Kinderwunsch achten sollten

Schwangerschaft

Gesundheitstipps für 40 aufregende Schwangerschaftswochen