Berufsleben & Dialyse vereinen

Keine Frage – unser Arbeitsplatz ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Insofern trifft Dialyse-Patienten, die noch mitten im Beruf stehen, die Diagnose oft besonders heftig. Doch in den meisten Fällen können Dialyse-Patienten ihren Job weiter ausüben. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber. Mit einem bisschen Fingerspitzengefühl und ein wenig Organisationstalent können Sie Beruf und Dialyse miteinander verbinden.

Die Erfahrung zeigt: Gerade Dialyse-Patienten, die weiter im Job bleiben, sichern sich eine wertvolle Portion Normalität und Sozialkontakte, was sehr wichtig für Selbstwertgefühl und Seele sein kann.

 

Fünf Tipps in Sachen Beruf und Dialyse

1. Individuelle Regelung der Arbeitszeit

Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber und organisieren Sie Ihren Job-Alltag individuell – z.B. durch ein Teilzeitmodell. Im Falle einer Hämodialyse können Sie Ihre Dialyse-Sitzungen früh morgens oder am späten Abend absolvieren. Viele Dialysepraxen sind in dieser Hinsicht sehr flexibel. Generell müssen Sie nicht fürchten, Ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Der Gesetzgeber hat hierfür rechtliche Regelungen getroffen, die Sie absichern – darunter einen besonderen Kündigungsschutz.

Detaillierte Informationen finden Sie im Internet unter:

2. Schicht- und Nachtarbeit meiden

Gerade Schicht- und Nachtarbeit bringen Dialyse-Patienten natürlich schnell an ihre Grenzen. Sollten Sie also einen solchen Beruf ausüben – sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt und Ihrem Arbeitgeber. Denn es sollte im Unternehmen eine Stelle für Sie geschaffen werden, die einen normalen Tag/Nacht-Rhythmus gewährleistet und in der Sie nicht über Gebühr körperlich belastet sind.

Weitere, arbeitsrechtliche Informationen finden Sie im Internet unter:

3. Vorsicht vor körperlicher Schwerstarbeit!

Arbeitsplätze mit großen Temperaturschwankungen – z.B. bedingt durch Hitze, Kälte oder auch große Belastungen durch Schmutz – können Dialyse-Patienten nicht mehr auf lange Sicht ausüben. Die Arbeit am Hochofen oder in ähnlichen industriellen Stätten ist daher für Sie ungeeignet. Bitte sprechen Sie in solchen Fällen mit Ihrem Arzt, Ihrem Arbeitgeber oder erkundigen Sie sich nach Alternativen.

Nähere Informationen finden Sie im Internet unter:

4. Nicht übermäßig pendeln

Montag früh ins Auto, die Woche über arbeiten, und am Freitag zurück zur Familie – der Berufsalltag als Wochenend-Pendler ist nur etwas für gesunde Menschen mit guten Nerven.

Sprechen Sie also bitte mit Ihrem Arbeitgeber, falls Sie einen solchen Job ausüben. Es sollte auch an Ihrem Heimatort eine Möglichkeit geben, Sie aktiv in der Firma einzusetzen. Denn dies ließe sich wesentlich besser mit der Dialyse vereinbaren. Sollte dies nicht möglich oder Sie im Außendienst tätig sein, wäre die Peritonealdialyse eine mögliche, sinnvolle Alternative.

5. Halten Sie den Stress in Schach!

Das digitale Zeitalter hat durchaus gute Seiten. Sie können z.B. mit Ihrem Arbeitgeber verabreden, dass Sie Teile Ihrer Aufgaben von zu Hause aus erledigen. So bleiben Sie flexibel und haben die Chance, Job und Dialyse individuell miteinander in Einklang zu bringen. Gönnen Sie sich außerdem hier und da mal eine kleine, persönliche Auszeit – sei es durch Sport, Freizeitaktivitäten oder einen Urlaub. Auch dies hilft, Stress abzubauen.

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