Rheuma / Arthrose
Schmerzen
Was ist Rheuma?
Rheuma ist der Überbegriff für etwa 400 Erkrankungen, die durch starke chronische Schmerzen im Bewegungsapparat gekennzeichnet sind. Meist ist eine Erbanlage vorhanden, die aber nicht zwingend zur Erkrankung führt. Rheumatische Beschwerden treten bei verschiedenen schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates auf. Sie haben unterschiedliche Ursachen und müssen oft unterschiedlich behandelt werden. Sie betreffen die Gelenke und/oder das Bindegewebe. Man unterscheidet entzündliche oder durch ständige Abnutzung (degenerativ) bedingte Beschwerden. Bei einigen Rheumaformen steckt eine sogenannte Autoimmunreaktion des Körpers dahinter, das heißt der Körper bildet Abwehrstoffe gegen sich selbst. Diese Abwehrstoffe (Antikörper), die im Blut nachgewiesen werden können, heißen Rheumafaktoren.

Weichteilrheumatismus
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Abnutzung
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Einseitige Beanspruchung
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Verschleißerscheinungen
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Überbeanspruchung
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Kälte und Zugluft
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Falsche Haltung
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Verspannungen durch seelische Probleme oder Stress
Wann Sie zum Arzt müssen
- Wenn die Beschwerden nicht abklingen oder immer wieder auftreten
- Bei Verdacht auf rheumatisches Fieber, chronische Polyarthritis oder andere schwerwiegende Erkrankungen
Was Ihr Arzt tun kann
- Eine Diagnose stellen. Ausschluss von Hexenschuss, Ischias, Bandscheibenvorfall usw.
- Der Arzt kann ein für Sie geeignetes Behandlungsprogramm mit verschiedenen Therapieformen (z.B. Krankengymnastik + Reizstrom + entzündungshemmende Medikamente) entwickeln
- Gegen die Schmerzen kann er Ihnen ein entzündungshemmendes Schmerzmittel als Tabletten oder Zäpfchen verordnen, das Ihnen helfen soll, die schmerzhaften Gelenke zu bewegen damit nicht noch zusätzliche Verspannungen auftreten. Eventuell genügt das Auftragen dieser Wirkstoffe in Salbenform
Verordnung starker entzündungshemmender Medikamente.
Was Sie tun können
Was passiert bei Rheuma im Körper?
Die folgenden Videos "Rheumatoide Arthritis", "Polyneuropathie" und "Schmerzleitung & Schmerzverarbeitung" erläutern die Abläufe im Körper bei Schmerzen.

Arthrose
Steter Tropfen höhlt den Stein – dieser Spruch passt auch auf die Arthrose. Sie ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen und entsteht, wenn die gelenknahen Knochenflächen unter jahrzehntelangen Belastungen allmählich „verschleißen". Meistens sind Knie und Hüften betroffen, eine Arthrose kann aber prinzipiell an allen Gelenken auftreten.
Art und Ausmaß der Beschwerden hängen vom Erkrankungsstadium ab. In frühen Stadien mit noch geringen Schäden kommt es belastungsabhängig zu Schmerzen und Entzündungen. Später halten die Schmerzen auch in Ruhephasen an und Muskelverspannungen und Bewegungseinschränkungen machen sich bemerkbar. Schreitet die Erkrankung weiter fort, kann sich das Gelenk schließlich in seiner Form verändern und sogar versteifen.
Wie die Erkrankung im Einzelfall verläuft, hängt von deren Ursachen, der Behandlung und nicht zuletzt vom Verhalten der Betroffenen ab. Die genannten Beschwerden sind jedenfalls keine zwangsläufige Folge. So kennen viele Ärzte Patienten, die zwar eine Arthrose haben, ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen.

Mögliche Ursachen

Was Sie tun können

Wann Sie zum Arzt müssen
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wiederholte Schwellungen und Schmerzen in einem Gelenk
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Gelenksteifigkeit
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auffallende Fehlstellungen, wie O- oder X-Beine
Was Ihr Arzt tun kann
Eine Arthrose lässt sich anhand der körperlichen Untersuchung und eines Röntgenbildes sicher diagnostizieren. Weiteren Aufschluss über die Gelenksituation geben die Magnetresonanztomografie (diagnostisches Verfahren, welches mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen innere Organe und Gewebe detailliert aufzeigt), die Sonografie (umgangssprachlich Ultraschall) und die Szintigrafie (nuklearmedizinische Verfahren, das mittels radioaktiv markierter Stoffe Organe und deren Durchblutungsverhältnisse in einem Bild deutlich macht).
Die Behandlung hängt von der individuellen Situation ab. In Frage kommen beispielsweise folgende Maßnahmen:
- Medikamente zur Schmerz- und Entzündungshemmung
- physiotherapeutische Maßnahmen zur Verbesserung der Beweglichkeit und zur Kräftigung der gelenkumgebenden Muskulatur
- ergotherapeutische Maßnahmen zur Verbesserung von Bewegungsabläufen und zum Ausgleich von Bewegungseinschränkungen
- orthopädische Hilfsmittel zur Entlastung von Gelenken und zur Korrektur von Fehlstellungen (z. B. Schuhranderhöhungen, Gehstützen, Orthesen – vom Orthopädietechniker hergestelltes medizinisches Hilfsmittel zur Stabilisierung, oder Entlastung betroffener Körperteile)
- Gelenkinjektionen (z. B. mit Hyaluronsäure)
- Behandlung von Knorpeldefekten
- Korrektur von Fehlstellungen („Osteotomien")
- Gelenkersatz
- Gelenkversteifung
Chronische Polyarthritis
Chronische Polyarthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper das eigene Gewebe nicht mehr erkennt. Sie tritt überwiegend im Alter von 25 bis 50 Jahren auf. Der Verlauf vollzieht sich in mehreren Schüben.
1. Phase: Entzündliche Reaktion von Gelenk und umliegendem Bindegewebe
2. Phase: Knorpelsubstanz wird angegriffen und zerstört
3. Phase: Verformung der Gelenke
4. Phase: Knöcherne Versteifung bis zur Unbeweglichkeit des Gelenks
Weiterführende Links:
www.rheuma-liga.de
Website der deutschen Rheuma Liga Bundesverband e.V. mit umfangreichen Informationen und hilfreichen Adressen
www.arthrose.de
Informationsseite der deutschen Arthrose-Hilfe e.V.
www.dgrh.de/patienten.html
Website der deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e.V.













