Demenz


Demenz

Demenz (auch hirnorganisches Psychosyndrom) ist ein Überbegriff für eine Reihe von Erkrankungen, die alle zu einer meist fortschreitenden Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit führen, als Folge einer organischen Hirnerkrankung.

Zu den Hauptsymptomen einer Demenzerkrankung zählen:

  • Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses
    (häufig erstes Anzeichen)
  • Konzentrationsschwäche
  • Verschlechterung der Denkleistung und der Orientierung
  • Sprachstörungen
  • Eingeschränktes Urteilvermögen
  • Sprech-, Gang- und Schluckstörungen
  • Ausgeprägte Müdigkeit
  • Neurologische Ausfälle
  • Depressionen

Verlauf Demenzerkrankung

Frühstadium:

Erste Symptome zeigen sich, vorallem Gedächtnisstörungen, Reizbarkeit, sozialer Rückzug sowie Schwierigkeiten, komplexe Aufgaben zu erledigen.

Mittleres Stadium:

Die Symptome sind stark ausgeprägt; Reduzierung von Alltagsaktivitäten, Persönlichkeitsverfall. In diesem Stadium erkennen Alzheimer-Kranke ihre eigenen Kinder teilweise nicht mehr.

Spätes Stadium:

Die Betroffenen sind desorientiert, handlungsunfähig, verlieren die Kontrolle über ihre Körperfunktionen (Harn- und Stuhlinkontinenz) und sind gänzlich auf fremde Hilfe angewiesen.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Neurologie wird Demenz nach der Art ihrer Entstehung unterteilt in:

  • (Neuro-)Degenerative Demenzerkrankungen: Alzheimer Demenz (ca. 50 – 60 % aller Demenzfälle)
  • Vaskuläre Demenz (ca. 20 % aller Demenzfälle)
  • Mischformen

Demenz ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung und die häufigste psychiatrische Erkrankung des Alters. Die Alzheimer-Krankheit beginnt schleichend und hat vermutlich eine Vorlaufphase von bis zu 30 Jahren. Die meisten Betroffenen versterben in der Regel innerhalb von 7 Jahren nach der Erstdiagnose. Die vaskuläre Demenz hat dagegen meist einen wechselhaften, schubweisen Verlauf; die Hirnleistung verschlechtert sich in manchen Fällen langsam.

  • Jeder 3. Deutsche
    der älter als 85 Jahre wird, erkrankt an einer Alzheimer-Demenz!
  • Ca. 1 Million
    Menschen sind in Deutschland von Demenz betroffen
  • Etwa 244.000
    Neuerkrankungen werden jedes Jahr gemeldet
  • Bis zum Jahr 2050
    wird sich die Zahl der Demenzerkrankungen in etwa verdoppeln
  • 50-60%
    aller Demenzfälle sind die Alzheimer-Demenz
  • Bis zu 30 Jahre
    Vorlaufphase hat die Alzheimer-Krankheit vermutlich
  • Innerhalb von 7 Jahren
    versterben die meisten Betroffenen in der Regel nach der Erstdiagnose

Demenz wird durch verschiedene Veränderungen im Gehirn hervorgerufen:

  • Alzheimer Krankheit: Die am häufigsten auftretende Form der Demenz. Typisches Absterben der Nervenzellen (Neuronen) bzw. der Verlust der bestehenden Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Dieser degenerative Prozess ungeklärter Ursache beginnt im sog. Riechhirn und greift nach und nach zunächst auf weitere und schließlich auf die gesamte Gehirnoberfläche über. In Nervenzellen sowie in den Zellzwischenräumen von Betroffenen lassen sich generell Eiweißablagerungen nachweisen. Die Ablagerungen zwischen den Nervenzellen werden als Plaque bezeichnet und stören Stoffwechsel und Verbindung der Neuronen in hohem Maße. Familiäre Disposition: Manche Familien sind häufiger von der Alzheimer-Krankheit betroffen als andere.
     
  • Vaskuläre Demenz: Die gestörte Hirndurchblutung führt zu Veränderungen des Gehirns und seiner Funktionen. Die Verschlechterung der Gehirnleistungen tritt meist plötzlich auf mit typischen Störungen wie bei einem Schlaganfall, z. B. Sprachstörungen.
     
  • Sekundäre Demenz (etwa 15 % aller Fälle) tritt bei Grunderkrankungen (z. B. chronischem Alkoholismus, fortgeschrittene Parkinson-Krankheit, Hirntumoren, Stoffwechselerkrankungen, Medikamentenmissbrauch, Vitamin B12-Mangel)auf.

Risikofaktoren

  • Alter: Jeder 3. Deutsche, der älter als 85 Jahre wird, erkrankt an einer Alzheimer-Demenz!
  • Zu hohe Cholesterinwerte
  • Hoher Blutdruck (Hypertonie)
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Zu hoher Homozysteinwert
  • Schlaganfälle
  • Epsilon-4-Allel – ein Gen, das bei bis zu 40 % der Alzheimer-Kranken nachweisbar ist

Demenz vorbeugen

Arzt aufsuchen
Beeinflussbare Risikofaktoren vermeiden
Risikofaktoren genau überprüfen
Bewegung
Geistige Fitness trainieren
Gesunde Ernährung

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Wann Sie zum Arzt müssen

  • Am besten bei den ersten leichten kognitiven Störungen (Zwischenstufe zwischen normalen altersbedingten Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten und der tatsächlichen Demenz), die im Bereich des Kurzzeitgedächtnisses, der Aufmerksamkeit und der Auffassung auftreten.
  • Vergesslichkeit
  • Konzentrations- und Denkstörungen
  • Orientierungsschwäche
  • Wortfindungsstörungen
  • Persönlichkeitsveränderung
  • Antriebslosigkeit

Allerdings treten diese Symptome auch im Zusammenhang mit anderen Störungen auf.

Was der Arzt/Nervenarzt, Neurologe tun kann

Stellt die Diagnose mittels:

  • Standardisierten Testverfahren (z. B. sog. Mini-Mental-Status-Test)
  • Blutuntersuchungen
  • Bildgebenden Verfahren (z. B Magnetresonanztomographie)
  • Evtl. Untersuchung der Hirnflüssigkeit

Legt die Behandlung fest:

  • Nichtmedikamentöse Maßnahmen: Training der alltäglichen Fähigkeiten, Ergotherapie, Bewegungstherapie, Verhaltenstherapie, etc.
  • Medikamente: Eine Reihe von Präparaten, sog. Antidementiva.
  • Als wichtigste Maßnahme gilt die individuelle Beratung und Betreuung des Erkrankten und der pflegenden Angehörigen.

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